Rückblick auf das Jahr 2021

Unsere Vereinsversammlung fand pandemiebedingt erst am 12. Juni statt. Es wurde der neue Vorstand gewählt. Dr. Jürgen Müller, Dr. Manfred Seyfarth und Herr Oskar Dietterle wurden als Vorsitzender, stellvertretender Vorsitzender und Schatzmeister wiedergewählt. Herr Bernd Fürst wurde gewählt und übernahm die Funktion als Kassenprüfer.

Mitglieder des Naturwissenschaftlichen Vereins Eberswalde e.V.
Mitglieder des Naturwissenschaftlichen Vereins Eberswalde e.V.

Im Juni besuchten Schülerinnen und Schüler einer 10. Klasse des Alexander- von- Humboldt-Gymnasium mit ihrer Klassenleiterin Frau Helen Lehmann die Versuchsstation. Sie wurden mit der Historie der Station und den Zielen des Vereins vertraut gemacht. Darüber hinaus lernten sie die Routinen der meteorologischen Messungen kennen und diese eigenständig durchzuführen.

Schülerinnen und Schüler der 10. Klasse des Alexander- von –Humboldt-Gymnasiums lernen wie Niederschlag gemessen wird

Im Juli besuchte die Landtagsabgeordnete der Grünen Frau Carla Kniestedt die Station, um sich mit den Aufgaben des Vereins vertraut zu machen, die historische Anlage zu besichtigen und über mögliche Förderungen zu diskutieren.

Dr. Jürgen Müller im Gespräch mit Carla Kniestedt über Fördermöglichkeiten für den Erhalt der Versuchsanlage

Im Rahmen des Projektes „Entwicklung einer Technologie zur bodennahen Waldbrand-Früherkennung“ fand im Juli ein Treffen der Investoren statt. Dabei wurde auch die Testfläche auf dem Drachenkopf besucht.

Sensoren und Gateways des bodennahen Waldbrand-Frühwarnsystems

Dank der Projektgelder der Wissenschaftsstiftung der Sparkasse Barnim und des Landkreises Barnim wurde im August mit der Ertüchtigung der Lysimeter begonnen. Zuerst wurden die Hebeeinrichtungen für die Lysimeter demontiert, zum Abstrahlen und zur Neubeschichtung abtransportiert. Danach wurde mit der Vorbereitung der Entnahme der Lysimeterkörper begonnen. Für die Ausführung der Arbeiten konnte die Firma R&R Metallbau aus Eberswalde gewonnen werden.

Hebeeinrichtungen der Kleinstlysimeter und der wägbaren Lysimeter

Im September besichtigten ehemalige Schülerinnen und Schüler der Erweiterten Oberschule Eberswalde im Rahmen ihres Goldenen Abiturs die Versuchsstation und waren erstaunt, über welch ein wertvolles technisches Denkmal die Stadt Eberswalde verfügt.

Im Oktober wurde das aus dem Jahr 1929 stammende Lysimeter erstmalig für die Ertüchtigung entnommen. Der aus verzinktem Stahlblech bestehende Lysimeterkörper war nur wenig korrodiert und die Aufarbeitung somit problemlos machbar. Aufwendiger und kostenintensiver war die Überholung der Wägetechnik. Diese wurde kompetent durch die Eberswalder Firma Musahl Waagenservice durchgeführt. Zeitgleich wurden auch die aus dem Jahr 1907 stammenden Kleinstlysimeter aus dem Boden gehoben. Auch sie werden überholt und wieder funktionsfähig gemacht. Anfang November konnte der Lysimeterkörper wieder erfolgreich eingesetzt werden. Auf die gelungene Arbeit wurde mit einem Glas Sekt angestoßen. Allen Beteiligten ein großes Dankeschön für die geleistete Arbeit. Einen besonderen Dank gilt den Vereinsmitgliedern Dr. Wolfgang Beck und Herrn Dietmar Fenske für ihr Engagement.

Die Märkische Oderzeitung hat die Ertüchtigung im Oktober und November mit zwei Artikeln begleitet.

Der Kran hebt den Lysimeterkörper aus dem Schacht

Der entnommene Lysimeterkörper steht zur Aufarbeitung auf einem Bock (links), rechts der Lysimeterschacht

Die Lysimeterwaage wird zur Aufarbeitung aus dem Schacht gehoben (links),
rechts das Wägegestell im unteren Bereich des Schachtes

Dr. Wolfgang Beck führt Schleifarbeiten am Lysimeterkörper durch (links),
Herr Dietmar Fenske erneuert den Zinkschutz am Wägegestell (rechts)

Die Artikel der Märkischen Oderzeitung über die Ertüchtigung der Lysimeter

Im November fand im Rahmen der Feierlichkeiten zum 150. Jahrestag der Gründung der Hauptstation für das forstliche Versuchswesen in Preußen eine Exkursion auf den Drachenkopf statt. Fachexperten und Interessierte erfuhren etwas über die Historie und die laufenden Forschungen auf der ältesten noch arbeitenden forsthydrologischen Lysimeterstation. Im Dezember 1875 begannen hier 3-mal täglich kontinuierliche Wetteraufzeichnungen.

Dr. Müller erläutert den Teilnehmern der Exkursion die Historie der Versuchsstation

Am 5. November erhielt der Naturwissenschaftliche Verein Eberwalde e.V. bei der Verleihung des Barnimer Umweltpreises eine Anerkennung für sein Engagement zur Förderung der Umweltwissenschaft & Umweltbildung.

Urkunde für das Engagement des Vereins zur Förderung der Umweltwissenschaft & Umweltbildung

Im November fand in Berlin die Abschlussveranstaltung für das gemeinsame 3 -Jahresprojekt mit dem Berliner Senat zum Wachstum und zum Wasserverbrauch von Winterlinde (Tilia cordata) und Ungarischer Eiche (Quercus frainetto) statt. Zu diesem Thema gab es im April eine Gemeinschaftspublikation und einen Gemeinschaftsvortrag mit dem Pflanzenschutzamt Berlin auf der internationalen Lysimetertagung in Österreich. Damit endet nicht nur das Projekt, sondern auch die Zuwendung an den Verein für die Nutzung der Lysimeter. Es wurden bereits Aktivitäten zur Gewinnung von Kooperationspartnern zu deren weiteren wissenschaftlichen Nutzung eingeleitet.

Mit Bäumen bepflanzte Lysimeter, im Vordergrund Winterlinde (Tilia cordata)

Messung der Transpiration mit Hilfe der Saftflussmessung (links)
und der Durchmesserveränderung mit Dendrometern (rechts)

Im Rahmen der Vorlesungsreihe „Wald und Wasser“ besuchten im Dezember Studentinnen und Studenten des Fachbereichs Landschaftsnutzung und Naturschutz der Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde die Versuchsstation. Dr. Müller vermittelte ihnen durch praktische Übungen Kenntnisse zum Umgang mit meteorologischen Messgeräten.

Um den Einstieg in den Kellerbereich zur Besichtigung der Wägetechnik sicherer zu machen, wurden durch die Vereinsmitglieder Marc Paschen und Bernd Fürst Geländer montiert. Herzlichen Dank dafür.

Geländer aus Edelstahl im Kellerabgang